Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und der Kopf ist voll von innovativen Ideen, wie sich das Unternehmen weiterbringen lässt? Leider reicht das nicht immer. Auch grundsolide Unternehmen, die gerade richtig durchstarten könnten, verfügen manchmal über zu wenig liquide Mittel, um ihre Erfolgschancen auch zu realisieren. Gründe hierfür gibt es viele - aber auch Lösungen.
Es ist paradox: Viele im Wachstum begriffene Unternehmen, die investieren wollen, haben zu wenig liquide Mittel, um ihre Expansionspläne zu verwirklichen. Oft gibt es sie aber - die Liquidität. Sie steckt nur verborgen in Maschinen, Kundenforderungen, Projekten oder Lagerhallen. Die Kunst ist, diese Liquidität für das Unternehmen freizubekommen. Leasing und Factoring können die entscheidenden Instrumente dafür sein.
AUSSTÄNDE ERMITTELN
Kundenforderungen sind ein Bereich, den der clevere Unternehmer jetzt in den Blick nehmen sollte. Wie hoch sind meine Ausstände? Wenn ich alles auf einen Schlag einfordern könnte - wäre dann mein Liquiditätsbedarf abgesichert? Zahlen meine Kunden zuverlässig und pünktlich? "Factoring, der Verkauf offener Kundenrechnungen an einen Factor, kann hier helfen", erklärt Stephan Ninow, Geschäftsführer der abcfinance GmbH. "Unternehmen, die ihren Kunden Zahlungsziele einräumen, können hier besonders profitieren, denn sie erhalten die Rechnungssumme nahezu vollständig und sofort auf das Geschäftskonto überwiesen. Einen Einbehalt, der im Normalfall zwischen 10 und 20 Prozent der Rechnungssumme liegt, zahlt der Factor, nachdem die Rechnung vom Endkunden bezahlt wurde." Für die Bevorschussung berechnet der Factor Zinsen. Die Kosten für das Factoring werden allerdings im Regelfall von Einsparungen bei Kosten für die Kreditlinie bei der Bank oder geringere Ausgaben durch die konsequente Ausnutzung von Skonti und Rabatten ausgeglichen. Denn die eigenen Rechnungen können aufgrund einer verbesserten Liquidität schneller beglichen werden. Außerdem übernimmt der Factor den hundertprozentigen Ausfallschutz für die angekauften Forderungen - eine Sicherheit, die wertvoll ist.
MEHRERE VARIANTEN
Wichtig zu wissen: Es gibt viele Arten von Factoring, weil im Geschäftsalltag jeder Kunde anders ist. Und so sollte jeder die individuell passende Form für sich finden können. Möchte der Unternehmer zum Beispiel nur die Rechnungen aus einem bestimmten Kundensegment ins Factoring geben, dann wählt er das sogenannte Ausschnittsfactoring. Sollen nur Rechnungen eines bestimmten Kunden veräußert werden, dann ist das Einzelfactoring das richtige Instrument. Eine weitere Wahlmöglichkeit ist die Entscheidung für das offene oder das stille Factoring. Die Verfahren unterscheiden sich darin, dass der Rechnungsempfänger beim offenen Factoring über den Rechnungsverkauf informiert wird. Auf der Rechnung, die ganz normal vom ursprünglich liefernden oder leistenden Unternehmen erstellt und verschickt wird, steht dann, dass der Rechnungsbetrag an den Factor gezahlt werden soll. Ein Verfahren, das zum Beispiel bei Zahnärzten inzwischen völlig normal ist. Auch viele Internethändler nutzen Factoring. Das stille Factoring wird hingegen zumeist nur von großen Konzernen genutzt, da es einen Nachteil hat: Das gesamte Debitorenmanagement verbleibt beim Rechnungssteller. Bei offenen Verfahren kann der Factor Zahlungspflichtige bei ausstehenden Rechnungen hingegen direkt und professionell kontaktieren. Das erfolgt grundsätzlich in Absprache mit dem Rechnungssteller. So kann sich der Unternehmer einfach sicher sein, dass seine ausstehenden Kundenforderungen kein Hindernis mehr für sein nachhaltiges Wachstum darstellen werden.
AUSZAHLUNGSBUTTON
"Bei abcfinance ist Factoring ganz auf den Bedarf des Mittelstands ausgerichtet", schildert Ninow. "In einem schlanken Prozess kann das sogenannte Fast Factoring zum Einsatz kommen." Hier läuft der gesamte Prozess online ab. Bereits 24 Stunden nach der Registrierung und dem Vorliegen aller erforderlichen Daten erhält der Kunde eine Finanzierungsentscheidung. Anschließend können im geschützten Online-Portal die Rechnungskopien einzelner oder aller Kunden hochgeladen werden und die Kunden erhalten unkompliziert neue Liquidität - auf Knopfdruck. "Das Unternehmen kann flexibel entscheiden, wie oft liquide Mittel mithilfe von Fast Factoring abgerufen werden sollen - täglich, jeden zweiten Tag oder wöchentlich - ein Auszahlungsbutton, den es vorher kaum gab", berichtet Ninow. "Ob Factoring im konkreten Fall infrage kommt, kann der Unternehmer auch online überprüfen. Unter www.fastfactoring.de ermittelt ein Schnelltest mit wenigen Schritten und ohne Angabe von persönlichen Daten, ob Factoring für das Unternehmen möglich ist."
WAS IST MIT LEASING?
Auch Leasing kann Unternehmen darin unterstützen, liquide Mittel für den unternehmerischen Erfolg freizumachen oder zu erhalten. "Wurde etwa eine kostspielige Maschine erst kürzlich angeschafft, ist ein nachträgliches Leasinggeschäft dafür möglich. Die Maschine wird im Sale-and-lease-back-Verfahren an eine Leasinggesellschaft weiterverkauft, aber ohne Unterbrechung vom Unternehmen weitergenutzt", gibt Ninow ein Beispiel. "Den Kaufpreis erhält das Unternehmen sofort und nutzt zudem die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten, die das Leasing möglich macht." In der Tat gelten Leasingraten in der Regel als Betriebsausgaben und sind damit voll steuerlich absetzbar. Der wiedergewonnene Anschaffungswert für die Maschine kann geschickt für eine weitere Erweiterung eingesetzt werden. Im Hinblick auf die eigene Liquidität zeichnen sich Leasingfinanzierungen ebenfalls durch den sogenannten Pay-as-you-earn-Effekt aus. "Im Beispiel des Unternehmens, das gerne in das eigene Wachstum investieren möchte, verdient das Objekt, wie etwa eine neue Maschine, die monatlichen Raten für sich selbst", erläutert Ninow. "Die zweite Hebebühne in der Werkstatt lässt etwa den Umsatz des Unternehmens schnell ansteigen, weil sich mehr Aufträge in der gleichen Zeit abwickeln lassen - so kann sich die Investition im Idealfall mehr als selbst tragen."
DEUTLICHE VORTEILE
Leasing und Factoring sorgen nicht nur für mehr Liquidität für das Unternehmen, sondern auch für mehr Unabhängigkeit von der Hausbank. "Dadurch, dass der Unternehmer deutlich weniger auf die Fremdmittel der Bank angewiesen ist, verbessert sich die eigene Verhandlungsposition. Die Kosten für die Bereitstellung der Mittel bei der Bank können unter Umständen sogar sinken, da die Reduzierung oder sogar die Ablösung zum Beispiel einer Kreditlinie eine deutliche finanzielle Entlastung bringen kann", bringt es Ninow auf den Punkt. "Mehr Liquidität und die steuerliche Veranlagung von Leasingobjekten bei der Leasinggesellschaft verkürzen zudem die Bilanz und steigern die Eigenkapitalquote. Damit startet das Unternehmen kraftvoll in die Zukunft."