das abc-magazin
WIE UNTERNEHMEN WACHSEN&WAS UNTERNEHMER INTERESSIERT
xingLinkedIn

Was tun beim Liquiditätsengpass?

Lesezeit: 15 Min

Es kann jeden ereilen: Ein Liquiditätsengpass. Die eigenen Kunden geraten in Zahlungsverzug und Sie müssen auf Ihr Geld warten. Schlimmstenfalls bleibt die Zahlung sogar aus. Dann werden schnell die eigenen liquiden Mittel knapp und man kann selbst den Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Für mittelständische Unternehmen gibt es aber Wege, dieser Abwärtsspirale möglichst schnell zu entkommen.

Was ist ein Liquiditätsengpass?

Ein Liquiditätsengpass beschreibt eine finanzielle Situation, in der ein Unternehmen nicht über ausreichende liquide Mittel (z.B. Bankguthaben, Kassenbestände oder schnell liquidierbare Vermögensgegenstände) verfügt, um seine kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten bzw. Zahlungsverpflichtungen (z.B. Lieferantenrechnungen oder Löhne und Gehälter) zu begleichen und/oder notwendige oder gewünschte, kurzfristige Anschaffungen (z.B. Ersatzinvestitionen in verschlissene Maschinen oder Investitionen zum Ausbau des Geschäfts) zu tätigen. Oder vereinfacht gesagt: Der Liquiditätsbedarf ist punktuell, vorübergehend oder dauerhaft höher als die Liquiditätsausstattung.

Ein Liquiditätsengpass ist nicht nur eine rechnerische Größe, sondern er kann auch realwirtschaftliche Auswirkungen haben. Im schlimmsten Fall können akute Liquiditätsprobleme dazu führen, dass Insolvenz angemeldet werden muss (die Folgen beleuchten wir ausführlicher in diesem Abschnitt). Ausgelöst werden kann ein solcher Engpass durch verschiedenste Faktoren, die wir im übernächsten Abschnitt ausführlicher erläutern.

Ein häufiges Missverständnis: Ein Liquiditätsengpass kann nicht nur bei Firmen vorkommen, die ohnehin (finanzielle) Schwierigkeiten haben. Auch gesunde Betriebe können plötzlich in diese Situation geraten, was keinesfalls als grundsätzliches Versagen des Betriebs oder der Geschäftsführung einzustufen ist, sondern eher eine vorübergehende Herausforderung darstellt, die es zu bewältigen gilt.

Welche Ursachen können Liquiditätsschwierigkeiten haben?

Liquiditätsprobleme können vielfältige Gründe haben. Fakt ist aber: selbst die stärksten Firmen können durch eine oder mehrere gleichzeitig eintretenden Ursachen in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Auch können die Ursachen u.a. je nach Branche, Region und Unternehmensgröße mal mehr und mal weniger stark variieren. Hier sind die häufigsten Ursachen: 

  1. Umsatzrückgänge: Punktuelle oder langanhaltende Umsatzeinbrüche führen zu Einbußen auf der Einnahmeseite. Ursächlich kann beispielsweise der Verlust eines Großkunden oder ein härterer Wettbewerb sein.
  2. Unzureichendes Kostenmanagement: Dies umfasst z.B.: 
    • Zu hohe Fixkosten bzw. dauerhafte Ausgaben oder kurzfristig fällige Verbindlichkeiten im Vergleich zu den Einnahmen bzw. liquiden Mitteln 
    • fehlende Kostenkontroll-Systeme und/oder
    • unnötige Ausgaben.
  3. Ineffektives Forderungsmanagement:Lange Zahlungsziele, verspätete Zahlungen sowie Zahlungsausfälle von Kunden belasten die Einnahmenseite bzw. Liquiditätssituation. Das bedeutet, dass selbst Betriebe mit einem robusten Umsatz in Schwierigkeiten geraten können. Dies kann insbesondere in Branchen vorkommen, in denen lange Zahlungsfristen die Regel sind. Hier gelangen Sie zu dem Abschnitt „Professionelles Debitorenmanagement aufsetzen“ 
  4. Fehlinvestitionen: Große Ausgaben in unproduktive oder nicht rentable Bereiche.
  5. Unzureichende Rücklagen: Fehlendes Kapital für unerwartete Ausgaben.
  6. Übermäßige Verschuldung: Zu hohe Kredite oder Finanzierungen bzw. zu hoher Anteil an Fremdfinanzierung.
  7. Fehlerhafte Finanzplanung: Unzureichende oder fehlerhafte Finanzprognosen und -planungen oder mangelnde Kostenkontrolle bzw. fehlender Überblick über unnötige Ausgaben.
  8. Saisonale Schwankungen: Betrifft besonders Firmen aus Branchen, in denen starke saisonalen Schwankungen existieren.
  9. Hohe Lagerhaltungskosten: Übermäßige Lagerbestände, Bestände mit veralteter Ware oder wenig digitalisierte und automatisierte Lager.
  10. Konjunkturelle Einbrüche & Veränderungen im Markt: Wirtschaftliche Rezessionen oder Krisen in spezifischen Branchen, Auftreten neuer Konkurrenten oder Technologien.
  11. Unzureichende Diversifizierung: Zu starke Abhängigkeit von einem GroßKunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Marktsegment, etc.
  12. Betriebliche Störungen: Beispielsweise durch Naturkatastrophen, Streiks oder Ausfälle in der Produktion.
  13. Unvorhergesehene rechtliche Probleme: Zum Beispiel Klagen, die zu hohen Strafzahlungen führen, die nicht einkalkuliert waren.
  14. Hohe Personalkosten: Unverhältnismäßig stark gestiegene Löhne oder Sozialabgaben.
  15. Sonstige Management-Fehler: Wie z.B. Mangel an Anpassungsfähigkeit, unzureichendes Risikomanagement oder Fehler in der strategischen Planung.

Welche Maßnahmen können gegen Liquiditätsengpässe ergriffen werden?

Im Folgenden zeigen wir Möglichkeiten, bereits bestehende Liquiditätsengpässe schnell aufzulösen (Fall A) sowie zukünftige Engpässe zu vermeiden (Fall B). 

Fall A: Engpass liegt bereits vor?

Sie sollten sofort handeln. Jederzeit ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, ist die betriebswirtschaftliche Voraussetzung, um das Heft in der Hand zu behalten.

  • Förderungen & Unterstützungen: Prüfen Sie, ob Ihnen Förderungen oder sonstige Unterstützungen zustehen und beantragen Sie diese so schnell Sie können.
  • Gespräche mit Partnern suchen: Gehen Sie in die Offensive. Oft kann mit Lieferanten oder Dienstleistern ein längeres Zahlungsziel oder eine Teilzahlung vereinbart werden, wenn nicht pünktlich gezahlt werden kann. Auch Vereinbarungen mit der Bank über Darlehen oder eine Erweiterung der Kontokorrentlinie kann kurzfristig helfen – aber in der Regel nicht auf Dauer. 
  • Aktuelle Ausgaben prüfen: Überprüfen Sie, ob alle Ausgaben und laufenden Kosten in dieser Form wirklich notwendig sind. Dazu gehören Mitgliedschaften, Abonnements und Ausgaben, die Sie lange nicht mehr hinterfragt haben, sowie insbesondere größere Posten in Bereichen, die nicht besonders produktiv oder rentabel sind.
  • Sale-and-lease-back: Eine schnelle Lösung kann Sale-and-lease-back sein. Sie verkaufen einfach eine Maschine, ein Fahrzeug oder sonstiges Objekt Ihrer Firma an einen Leasingpartner und leasen es zur Nutzung wieder zurück. So wird gebundenes Kapital frei und hilft den Liquiditätsengpass zu überwinden und die Leasing-Vorteile – insbesondere Steuerersparnisse - im vollen Umfang zu nutzen. Das Verfahren eignet sich insbesondere für werthaltige Objekte, die idealerweise sowieso nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden sollten, um state-of-the-art zu bleiben. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, das Objekt später wieder zurückzukaufen. Also: Ein simples und sehr effizientes Mittel, um besonders schnell und unkompliziert gebundenes Kapital im Anlagevermögen in Liquidität zu verwandeln, ohne die Nutzung einschränken zu müssen.

    Hier erfahren Sie mehr zum Thema Sale-and-lease-back 
  • Professionelles Debitorenmanagement

    Eigentlich selbstverständlich: Schreiben Sie die Rechnungen für Ihre offenen Forderungen zeitnah und setzen Sie Zahlungsanreize wie Boni oder Skonti. Betreiben Sie ein professionelles Forderungsmanagement für Ihre Forderungen inkl. effektivem Mahnwesen. Auch eine Teilzahlung bei Vertragsabschluss zu vereinbaren, ist in vielen Fällen möglich.
     
  • Zusätzliche Liquidität mit Factoring

    Anstatt Ihr eigenes Debitorenmanagement zu verbessern, ist unser Tipp das komplette Outsourcing des Forderungsmanagements an einen spezialisierten Factoringanbieter. Beim Factoringverfahren treten Sie die fälligen Zahlungen an einen Partner wie abcfinance ab, und dieser zahlt Ihnen einen Großteil der Rechnungssumme sofort, des restlichen Teil, den sogenannten Sicherheitseinbehalt, nach finaler Begleichung der Rechnung durch Ihren Kunden, aus. Eine Forderungsabtretung bringt Unternehmen also schnell und unkompliziert zusätzliche liquide Mittel und minimiert zudem das Risiko von Forderungsausfällen.

    Mehr erfahren zum Factoring

 

Sie möchten wissen, ob Ihr Unternehmen für Factoring geeignet ist?

Machen Sie hier unseren kostenlosen und unverbindlichen Factoring-Check!

Kontakt

E-Mail zusenden

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*

Mit der Eingabe meiner Daten und der Betätigung des Absende-Buttons erkläre ich mein Einverständnis zur Verarbeitung gem. §2 unserer Datenschutzerklärung

Montag - Freitag von 8:30 bis 16:30

Zusätzlich zu Ihren bekannten Ansprechpartnern stehen wir Ihnen bei allen Fragen auch über unsere allgemeine Service-Rufnummer zur Verfügung

Rückruf anfordern

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*

Mit der Eingabe meiner Daten und der Betätigung des Absende-Buttons erkläre ich mein Einverständnis zur Verarbeitung gem. §2 unserer Datenschutzerklärung

Infomaterial anfordern

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*

Mit der Eingabe meiner Daten und der Betätigung des Absende-Buttons erkläre ich mein Einverständnis zur Verarbeitung gem. §2 unserer Datenschutzerklärung

Termin vereinbaren

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*

Mit der Eingabe meiner Daten und der Betätigung des Absende-Buttons erkläre ich mein Einverständnis zur Verarbeitung gem. §2 unserer Datenschutzerklärung

Angebot

Angebot anfordern

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*

Mit der Eingabe meiner Daten und der Betätigung des Absende-Buttons erkläre ich mein Einverständnis zur Verarbeitung gem. §2 unserer Datenschutzerklärung

Mitgliedschaften