Dass die Kinobetreiber heute wieder optimistischer in die Zukunft blicken können, liegt neben inhaltlich hochklassigen Filmen und Blockbustern, insbesondere an den gewaltigen Investitionen in Technik und Ausstattung. Allen voran in die Digitalisierung, die im Durchschnitt mit rund 80.000 Euro je Kinosaal zu Buche schlug. Doch die Entwicklung schreitet in der Media-Branche schnell voran und neue Investitionen sind nötig um den Kunden immer die neusten Trends zu bieten. Zum Beispiel das 4D-Kino.
4D: Kino körperlich erleben
Als einer der ersten Lichtspielbetreiber in Deutschland läutete Gerhard Breit vor knapp einem Jahr das vierdimensionale Kinozeitalter in seinem Focus Cinema Centers im bayerischen Plattling ein. Nach dem räumlichen Erlebnis mit 3D-Brille können die Besucher seiner Kinos nun vierdimensional abgedrehte Filme zusätzlich auch körperlich erleben. Eigens dafür hat Breit spezielle Sessel angeschafft: bequem gepolstert, mit breiten Armlehnen, ergonomisch geformt. Die Zuschauer spüren synchron zu Bild und Ton jetzt auch fein differenzierte Bewegungen und damit ein perfekt abgespieltes Zusammenspiel mit der Handlung auf der Leinwand. Das Rütteln und Schütteln kann jeweils individuell eingestellt werden. Für jeden 4D-Film werden die Sessel neu programmiert. Die Zuschauer bekommen das Gefühl, mitten im Filmgeschehen zu sein.
„Das Publikum ist begeistert“, sagt Breit ins Mikrophon der Reporterin des Bayerischen Fernsehens und lacht. Vor allem die jungen Leute seien ganz happy. Mal wieder was Neues. Der Inhaber des Focus Cinema Centers im bayerischen Plattling ist augenscheinlich zufrieden mit seiner Investition, die ihm nach eigenen Angaben auf Anhieb mehr als 90 Prozent Auslastung seiner neuen Kinosessel gebracht hat – trotz eines erheblichen Aufschlags auf den Kartenpreis.
Alles hat seinen Preis
Allerdings: Alles hat seinen Preis. So kostet das 4D-Sesselmodell rund 5.000 Euro je Stück. Da kommt also bereits ein neues Investment auf die Betreiber zu, gleichwohl so mancher noch die finanziellen Belastungen der ersten Digitalisierungswelle zu stemmen hat. Dass Banken bei der Finanzierung von Kinoausstattung große Bedenken haben, weiß Hans-Joachim Flebbe, Begründer der Cinema-Kinos, aus eigener Erfahrung. Kultur gelte in Finanzkreisen ohnehin eher als Liebhaberei denn als lukrative Investition. Nicht selten fehlt es hier an Objektkenntnis, aber auch Vertrauen. „Die Banken wollen immer zuerst wissen, was man mit dem Gebäude macht, wenn das Kino scheitert“, sagte der Kinoexperte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Andere Finanzierungsmöglichkeiten für Kinobetreiber sind deshalb gefragter denn je. Zum Beispiel attraktive Leasingmodelle. Und wenn sich der Leasinggeber mit der Finanzierung für die Medien-Branche auskennt, dann sind ihm die möglichen Ausstattungen, Techniken und Objekte auch nicht fremd. Der Wertverlauf ist bekannt und auch die Wiederverkaufschancen nach Ablauf der Leasingzeit. So können wirklich passende Finanzierungsmodelle angeboten werden. Der Kinobetreiber zahlt individuell kalkulierte und an seine finanzielle Situation angepasste monatliche Leasingraten. Bei Bedarf werden diese auch an saisonale Umsatzerwartungen abgestimmt. So werden auch größere Anschaffungen unkompliziert und zeitnah möglich – ohne Eigenkapital zu binden.
Jeder Film ist eine Investition. Jeder Besucher ist Kunde, der für sein Eintrittsgeld mittlerweile ein umfassendes Erlebnis einkauft. Und zu diesem Event gehört nicht nur Popcorn, Cola und Eiskonfekt. Das kann er sich auch auf dem Sofa vor dem heimischen Flachbildschirm gönnen.