Die blanken Zahlen sind keine Neuheit, werden aber immer erschreckender: In Deutschland fehlen aktuell sage und schreibe 1,2 Millionen Arbeitskräfte und gut zwei Drittel davon sind Fachkräfte. Auch der Chef der Bundesagentur für Arbeit mahnt, dass es bereits in 70 Berufen Personalengpässe auf Fachkraftniveau gibt. Das Problem geht so weit, dass man mittlerweile von einem Bewerbermarkt spricht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass man umdenken muss, wenn man seine Stellen mit Fachkräften besetzen möchte. Hier also neun Tipps gegen den Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen!
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9 Tipps gegen Fachkräftemangel
Tipp Nr. 1: Active Sourcing
Unternehmen sollten nicht nur eine Stelle ausschreiben und dann auf die Bewerber warten. Diese Zeiten sind vorbei. Besser: Der direkte Kontakt mit potenziellen Arbeitskräften ist immer die klügere Wahl. Zum Beispiel ganz altmodisch auf Jobmessen oder über die neuen sozialen Medien. Wichtig ist auch das Konzept des Employer Brandings. Wer hier noch nicht aktiv ist, sollte sich einlesen und einen versierten Agentur-Partner suchen, der dabei hilft, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Ziel ist es, den Arbeitnehmer in den Mittelpunkt zu stellen und nicht nur als Ressource, sondern als Persönlichkeit zu betrachten.
Tipp Nr. 3: Social Recruiting Kampagnen
Viele Unternehmen nutzen Social-Media-Plattformen sehr erfolgreich dazu, potenzielle Bewerber gezielt und direkt anzusprechen und sich als interessanter Arbeitgeber zu präsentieren. Am häufigsten werden hierbei Facebook, Instagram, Twitter und YouTube sowie die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn verwendet. Aber Vorsicht: Eine gute Kampagne sollte man Profis und nicht einem Inhouse-Team überlassen, um nicht für eine gut gemeinte, aber nicht gut gemachte Kampagne viel Geld zu verschleudern – und letztlich nur Lacher zu generieren. Eine gute Kampagne mit entsprechend hoher Schlagzahl auf den richtigen Kanälen kann jedoch der Königsweg zu Recruiting-Erfolg sein.
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Tipp Nr. 5: Attraktive Arbeitszeitmodelle
New Work mit Home-Office und hybriden Arbeitsmodellen oder Workation ist spätestens seit der Corona-Pandemie notgedrungen in der Arbeitswelt der Gegenwart angekommen. Und man mag es kaum glauben – aber viele Arbeitnehmer schätzen diese neu gewonnene Freiheit und Flexibilität. Es scheint also mehr als logisch, dies als Baustein eines erfolgreichen Recruiting-Modells auszuloben und fest im Unternehmens-Alltag zu verankern. Auch eine 4-Tage-Woche hat sich insbesondere im Handwerk als effektiver Magnet für neue Fachkräfte herausgestellt. Warum also nicht mal in diese Richtung denken?
Tipp Nr. 7: Fachkräfte aufbauen mit Personenzertifizierung
Eine Personenzertifizierung hilft dabei, selbstständig eine starke Basis gegen den Fachkräftemangel aufzubauen. So können zum Beispiel Quereinsteiger im Vertrieb, der Produktion oder an anderen Stellen im Unternehmen selbstständig zu wertvollen und perfekt zugeschnittenen Fachkräften ausgebildet werden. Eine TÜV-Zertifizierung dieser Kenntnisse wirkt dabei enorm stabilisierend für die weitere Zusammenarbeit, da Mitarbeiter diese Qualifizierung als Incentive und Wertschätzung wahrnehmen. Auch beim Upskilling helfen Personenzertifizierungen, die vorhandenen Fähigkeiten von Mitarbeitenden auszubauen, um neue Stellenanforderungen im Unternehmen zu erfüllen.
Tipp Nr. 9: Zerlegung
Genau wie man beim Job-Sharing den zeitlichen Aspekt eines Arbeitsplatzes zerteilen kann, so kann man auch den Job an sich in verschiedene Aufgaben zerlegen. Kritische Talent- und Arbeitskräftelücken können gefüllt werden, wenn genau erkannt wird, welche Profile für bestimmte (Teil-)Jobs gebraucht werden. Wichtig hierbei: Es geht tatsächlich um die Dekonstruktion von klassischen Job-Beschreibungen. Unternehmen müssen relevante Arbeitselemente voneinander isolieren und in Aufgaben, Aktivitäten oder Projekte zerlegen. Dabei finden sich dann Experten und Talente im Bestfall an anderer Stelle im Unternehmen, die Teile dieser Rolle übernehmen können.