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Batterie-Zertifikate für E-Autos: Mehr Sicherheit für den Gebrauchtwagenmarkt

Lesezeit: 4 Min

Ein Vorteil von E-Mobilität ist die Tatsache, dass die Fahrzeuge deutlich weniger mechanische Teile haben als Verbrenner und somit die Verschleißrate signifikant sinkt. Dafür ist der Akku für einige Käufer allerdings auch mit Unsicherheiten verbunden. Obwohl E-Autos auf mechanischer Ebene deutlich verlässlicher als Verbrenner sind, wird das notwendige Sicherheitsgefühl gerade auf dem Gebrauchtwagenmarkt in Zukunft immer wichtiger werden. Unterstützen können hier unabhängige Batteriechecks und Zertifikate. Hier ein Überblick!

Garantien geben Sicherheit 

Häufig sind die Akkus von Elektrofahrzeugen mit umfangreicheren Garantielaufzeiten versehen, als es bei Motoren von herkömmlichen Verbrennern der Fall ist.  So geben die meisten Autohersteller der Antriebsbatterie eine gesonderte Garantie: Kann der Akku innerhalb von 8 Jahren oder 160.000 Kilometern Laufleistung nur noch weniger als 70 oder 80 Prozent seiner Ursprungskapazität speichern, kann es sich um einen Garantiefall handeln. Natürlich ist die Ausgestaltung von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Einen guten Überblick finden sie hier.  

Wertsteigerung durch Zertifizierung?

Schon bei einem Verbrenner-Fahrzeug ist der Gebrauchtwagenkauf für die meisten Menschen ein gefühltes Risiko, da man die Vergangenheit des Fahrzeugs selten genau kennt. Und damit liegt auch die Zukunft im Argen. Bei gebrauchten E-Autos ist die Einschätzung etwas schwieriger – wenngleich das faktische Risiko sogar kleiner sein kann. Während die Batterie bei einem Neuwagen durch weitreichende Garantien ausreichend abgesichert ist, ist sie bei einem Gebrauchtwagen eher ein Enigma. Man sieht nichts, man hört nichts und nichts Genaues weiß man nicht. Nur eins ist klar: Je älter eine Batterie im Elektroauto, desto weniger Speichervermögen hat sie - das kennt man auch von den Lithium-Ionen-Akkus im Handy. Damit ist klar, dass eine unabhängige Zertifizierung mehr wert ist als eine simple Auskunft über die verbliebene Reichweite. Und genau das bieten Batterie-Zertifikate. 

Welche Möglichkeiten gibt es?

Zertifikate und Checks gibt es mittlerweile von bekannten, renommierten und zum Teil auch neuen Anbietern. Also von ADAC über TÜV und Dekra bis zu Aviloo für Selfmade-Tester. Ihr Einsatz scheint dabei durchaus gerechtfertigt zu sein. „Die Praxis zeigt, dass die angezeigten und die tatsächlich gemessenen Werte häufig stark voneinander abweichen. Nur ein präzise bewerteter Batteriezustand ermöglicht auch einen präzise bewerteten Restwert.", so Dr. Matthias Schubert vom TÜV Rheinland. Doch genau dies fand bisher beim Verkauf nicht statt.

Manche Verkäufer haben keine Informationen über den SOH (State of Health) der Antriebsbatterie – andere bieten lediglich eine Auslesung des BMS (Batterie-Management-System) an. Und genau hier können erhebliche Diskrepanzen entstehen. So ergab eine Untersuchung des Diagnostikunternehmens Aviloo bei dem Vergleich mit dem tatsächlichen SOH eine Abweichungsspanne von minus 38 bis plus 91 Prozent. Somit zeigt das Batterie-Management-System im Zweifelsfall das Doppelte der Realität an. Grund genug also, mit einer Prüfung tiefer in die wahre Leistungsfähigkeit einzudringen.

Wie funktioniert ein Akku-Check?

Alter und Laufleistung eines Fahrzeugs geben für eine Bewertung nur grobe Anhaltspunkte. Der tatsächliche Batteriealterungszustand wird von vielen Faktoren beeinflusst – wie zum Beispiel Art und Anzahl der Ladezyklen, die hierbei verwendeten Stromstärken, Ladedauer, Ladezustand bei Nichtnutzung sowie das Nutzungsprofil und der individuelle Fahrstil. Und diese Faktoren lassen sich in einen aussagekräftigen Zustandsbericht auslesen. Dieser tatsächliche Batterie-Index und die Diagnose des Batteriezustands erfolgt dabei in aller Regel über das On-Bord-Diagnose-System (OBD) mit der OBD2-Schnittstelle.

Hier sollten entsprechende Fachkräfte in einer Werkstatt oder Sachverständige von ADAC oder TÜV mit der entsprechenden Ausrüstung ans Werk gehen, damit der Besitzer des Elektroautos auch von einem unabhängigen Zertifikat profitieren kann. Die Dauer des Checks ist abhängig vom gewählten System, sollte aber in 90 Minuten erledigt sein. Interessant für Verkäufer: Ein vorhandenes Batterie-Zertifikat kann bei mobile.de in die Suche integriert werden. Ein gutes Zusatzargument auf einem schwächelnden Gebrauchtmarkt. 

Fazit

Der Gebrauchtmarkt für Elektrofahrzeuge kann für Unternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen bieten - gerade bei der aktuellen Zurückhaltung und den entsprechend niedrigen Preisen. Mit einem Gebrauchtleasing-Vertrag wird es dann richtig lukrativ. Die neuen Batterie-Zertifikate geben Ihnen dabei die Sicherheit, dass Sie Fahrzeuge entsprechend Ihrer Anforderungen erwerben, die zertifiziert, geprüft und jederzeit einsatzbereit sind. 

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