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Generationswechsel: Tipps für die Unternehmensnachfolge im Mittelstand

Lesezeit: 10 Min

Die Unternehmensnachfolge ist ein Thema, das schon in normalen Zeiten für viele Unternehmer schwer anzugehen ist. Ein DIHK-Report zeigt nun, dass die Suche nach einem Nachfolger und die erwünschte Übergabe des Unternehmens durch die Corona-Pandemie nochmals erschwert wird. In vielen Fällen wurde die Übergabe des Betriebs an einen Nachfolger im vergangenen Jahr sogar verschoben. Hier die Details sowie eine interessante Alternative zu den gängigen Finanzierungen einer Unternehmensnachfolge.

Unternehmensnachfolge: Unsicherheit in Unternehmen

Eigentlich hätte man damit rechnen können: Wenn das ganze Land im Lockdown gegen eine Pandemie und die immense wirtschaftliche Unsicherheit ankämpft, ist bestimmt kein guter Zeitpunkt für die Übergabe des Unternehmens an einen Nachfolger. Genau dies zeigt auch der DIHK-Report, mit dem 79 Industrie- und Handelskammern jährlich Bilanz ihrer Gespräche mit Unternehmen und möglichen Nachfolgern ziehen. So ließen sich einerseits doppelt so viele Unternehmer zu einer Übernahme beraten, während sich gleichzeitig die Zahl der interessierten Nachfolger auf die Hälfte (seit dem Höchststand 2019) reduzierte.

Das Ergebnis: Alleine 49 % der Kandidaten für eine Unternehmensnachfolge hat noch keine Nachfolge in Sicht. Besonders betroffen sind dabei Unternehmen aus der Gastronomiebranche. Unternehmen aus der Industrie hingegen bleiben in dieser desolaten Situation noch immerhin für etwa 40 % der Nachfolger attraktiv.

Risikoprüfung bei der Unternehmensnachfolge

Die sogenannte Due Diligence soll kaufwillige künftige Unternehmer in die Lage versetzen, die Risiken einer Unternehmensnachfolge für einen konkreten Betrieb besser abschätzen zu können. Bei dieser eingehenden Prüfung wird das Unternehmen auf Herz und Nieren durchleuchtet. Alles unter Einbeziehung von Fachleuten wie Rechtsanwälten, Steuer- und Finanzberatern. Auch hierbei hat es durch anhaltende Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung notwendige Anpassungen in der Gestaltung der Unternehmensnachfolge gegeben.

Potenzielle Nachfolger analysieren vermehrt Übernahmeziele in Hinblick auf die Einflüsse und Folgen von Corona. Sie versuchen, sich bei der Vertragsgestaltung gegen negative Folgen der Pandemie abzusichern. Bei Verkaufsanbahnungen, die auch im Mittelstand schon bereits vor der Pandemie begonnen haben können, bedeutet das natürlich noch zusätzlicher „Sand ins Getriebe“.

Gerade mittelständische Unternehmen, die einen geeigneten Nachfolger suchen, reagieren selbstredend sensibel, wenn eine Übernahme mit zu viel Unsicherheit beginnt.

Lohnende Perspektiven der Unternehmensnachfolge

Sollte man sich angesichts der Krise von Plänen der Unternehmensnachfolge abbringen lassen? Sicherlich nicht. Denn genauso wahr ist: Gerade in Krisenzeiten kann sich die Nachfolge bestehender Betriebe trotzdem lohnen. Mit der richtig strukturierten Planung und optimaler Nutzung der staatlichen Fördermöglichkeiten. Das zeigt zumindest das Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2020 von KfW Research in einer positiven Momentaufnahme. Zwar kämpfen Unternehmen zweifellos mit existenziellen Problemen – allerdings halten viele Unternehmen auch an den Plänen zur Nachfolge fest.

Zudem: Knapp die Hälfte der circa 260.000 für die kommenden zwei Jahre vorgesehenen Übergaben ist bereits fertig verhandelt. Dennoch verschärft sich mit zunehmender Krisendauer das Risiko gescheiterter Nachfolgen, sowie der Abnahme des nötigen Gründergeistes. Eine gute Vorbereitung der Unternehmensnachfolge hat somit eine wichtige Signalwirkung auf potenzielle Nachfolger. Zudem vermeidet sie effektiv den Anschein eines Notverkaufs oder einer Zwangslage. Nicht nur psychologisch ein wichtiger Faktor bei der Suche nach einer lohnenden Existenzgründung.

Eine Übersicht der verschiedenen Kredit- und Beratungsangebote der KfW gibt es im Übrigen hier.

Nachfolgebörsen bieten Unterstützung

Natürlich gibt es auch zum Thema Unternehmensnachfolge interessante Angebote wie nexxt-change oder BIZ-Trade. Für Nachfolger und auch übergabewillige Unternehmer bietet dies eine kostenlose Hilfestellung.

So werden in der Börse Tausende Angebote gelistet, Know-how und Beratung vermittelt und weitere Informationen zum Thema Nachfolge für die optimale Planung an die nächste Generation weitergegeben.

Die nexxt-change Unternehmensbörse ist dabei ein Internetportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Als Deutschlands größte Unternehmensnachfolge-Börse bringt sie erfolgreich Unternehmensinhaberinnen und -inhaber und Existenzgründende zusammen. Hier gibt es nicht nur eine Vielzahl von Verkaufsangeboten – auch die Möglichkeit der Listung von Kaufgesuchen ist eine attraktive Option für Existenzgründer. Betreut werden Unternehmer und Nachfolger dabei von den nexxt-change Regionalpartnern. Die Veröffentlichung von Inseraten wird übernommen und die Kontaktvermittlung zwischen den Nutzern unterstützt.

Tipp 1: Team-Übernahmen

Wie eine Studie der Hochschule für Ökonomie und Management in Essen herausfand, gingen 2019 gerade einmal 17,5 % der Unternehmensnachfolgen in Deutschland auf ein zwei- oder mehrköpfiges Führungsteam über. Der Rest entfiel auf Solo-Nachfolger.

Dabei sollte man gerade in diesen Zeiten für alternative Nachfolgemodelle wie die Übernahme in einem Team oder die Partnerschaft mit einem Investor offen sein. So lassen sich Kompetenzen geschickt bündeln und zu einem Vorteil verwandeln. Auch lassen sich Führungsaufgaben entsprechend der jeweiligen Expertise auf mehrere Schultern verteilen, sodass die verschiedenen Teammitglieder dann zum Beispiel für Marketing, Produktion oder die Finanzen zuständig sind. Und gerade in anspruchsvollen Zeiten ist ein Partner, mit dem man sich austauschen kann, eine große Hilfe.

Tipp 2: Leasing als bankenunabhängige Nachfolgefinanzierung

Beim Thema Finanzierung der Nachfolge stellt sich für den Unternehmensnachfolger die Frage einer soliden Finanzierung, die gerade in unsicheren Zeiten sicherlich nicht leicht zu beantworten ist. Eine bankenunabhängige Form der Finanzierung, die gerne übersehen wird, ist dabei das Leasing. Hierbei werden die leasingfähigen Güter des Unternehmens durch einen Finanzpartner erworben und dann an den Nachfolger verleast.

Vorteil: Neben den attraktiven steuerlichen Effekten kann der Nachfolger zum Beispiel MaschinenIT-Ausstattung und Fahrzeuge bequem aus den laufenden Einnahmen des Unternehmens finanzieren. Der Verkäufer wiederum erhält sofort den vollen Kaufpreis und ist nicht auf die Beträge einer Ratenzahlung angewiesen.

Fazit:

Sollten Sie eine Unternehmensnachfolge planen, lassen Sie sich nicht von den Unwägbarkeiten der Krise abschrecken. Als Finanzierungspartner des Mittelstands steht Ihnen abcfinance mit der Expertise von über 45 Jahren Beratung zur Seite und empfiehlt sich mit Leasing- und Factoring-Lösungen für die Zukunft des Unternehmens unter einer neuen Flagge. Sprechen Sie uns an!

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