Sicher – mit einer Jahrhundertkrise im Rücken und einer Rezession vor dem Bug ist es für keine Regierung leicht, allen Beteiligten gerecht zu werden. Dementsprechend trifft auch das jüngst beschlossene, neue Konjunkturpaket auf unterschiedliche Reaktionen – und nicht alle vernehmen den angekündigten „Wumms“ so deutlich, wie es die große Koalition zuvor ausgelobt hat.
Konjunkturpaket – Ein Wumms für den Mittelstand?
Zu starker Konsumfokus?
Tatsächlich ist es erstmal erstaunlich, was seit Beginn der Krise auf dem kurzen Dienstweg auf die Straße gebracht wird. Mit dem neuen Konjunkturpaket sind es weitere 130 Milliarden Euro, mit denen man den Folgen des Shutdows sowie dem schon jetzt merklichen Abschwung und Exporteinbruch entgegenwirken möchte. Dabei trifft das Paket erstmal auf ein überwiegend positives Echo aus allen Bereichen – Gewerkschaften, Verbände sowie die die meisten Wirtschaftsprofessoren und Medien zelebrieren eine ungewohnte Einigkeit, die es in dieser Form selten gibt.
Einzig Mittelstandspräsident Mario Ohoven gibt mit seiner Kritik Anlass zur Sorge: „Das Konjunkturpaket ist ein sehr guter Ansatz. Allerdings setzt die Bundesregierung zu stark auf den privaten Konsum als Konjunkturmotor. Viele Verbraucher werden trotz Umsatzsteuersenkung auf Käufe verzichten, solange sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Sie werden erst dann stärker konsumieren, wenn die Wirtschaft wieder läuft und ihre Jobs sicher sind.“
Fehlende Planungssicherheit
Hintergrund der Sorge ist hierbei ein zutiefst mittelständischer Blick auf die enormen Gelder, die verteilt werden – und einer fehlenden Planungssicherheit über die wahrscheinlich drohenden Steuererhöhungen zur Finanzierung der Gelder. Nichtsdestoweniger begrüßt man beim Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft ausdrücklich die Liquiditätshilfen für kleine und mittlere Unternehmen. Auch die aktuellen, steuerlichen Erleichterungen für Investitionen, wie die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung, die Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags und ein steuerliches Optionsrecht für Personenunternehmen sieht man positiv. Dennoch: Nach der Krise bleibt da ein gigantischer Schuldenberg, dem man mit zukunftsfähigen Strukturen begegnen muss. Dazu muss schnellstens geklärt werden, wo gekürzt werden wird, wo Steuern erhöht werden und wie Forschung, Infrastruktur und Bildung unter diesen erschwerten Bedingungen finanzierbar bleiben. Zumindest braucht es verlässliche Signale, dass dies nicht dem Mittelstand aufgebürdet wird, um die Konzerne und Konsumenten zu schonen und nicht zu verschrecken.
In diesem Sinne: Gerade in Zeiten der Krise lohnt es sich, die Zukunft im Auge zu behalten. Und als verlässlicher Finanzierungspartner hat abcfinance seit über 45 Jahren die Interessen des Mittelstands im Blick – mit Leasing, Factoring und Absatzfinanzierung auf Augenhöhe.