Für nahezu jedes Unternehmen ist der stetige Liquiditätsfluss aus den gestellten Rechnungen überlebenswichtig. Und so hat auch jedes Unternehmen und jeder Selbstständige eine bestimmte Routine bei der Fälligkeit der Zahlungen. Spätestens wenn aber ein Kunde in Zahlungsverzug gerät, gilt es die eine oder andere Gewohnheit zu hinterfragen und möglicherweise zu optimieren. Gerade im Bereich der Fristen gibt es da noch einiges zu entdecken - hier der Überblick!
Rechnung & Kunde: Welches Zahlungsziel macht Sinn?
Zahlungsziel vs. Zahlungsfrist: Was ist was?
Ein Kunde, der seine Rechnung nicht bezahlt oder die Zahlung ungewöhnlich lange aufschiebt, kann für ein Unternehmen zum Problem werden. Die erste Mahnung verstreicht, die zweite auch und spätestens, wenn der Zahlungsverzug eingetreten ist, tauchen Fragen auf: Zum Beispiel, wo der Unterscheid zwischen einem Zahlungsziel und der Zahlungsfrist liegt und ab welchem Verzug eine Mahnung geschrieben werden kann. Details zu letzterem Thema finden Sie übrigens hier. Die Zahlungsfrist und das Zahlungsziel sind hingegen zwei unterschiedliche Zahlungsbedingungen auf der Rechnung:
Die Gewährung einer Zahlungsfrist für offene Rechnungen verlängert generell die Dauer zwischen Warenübergabe an den Kunden und deren Bezahlung – denn grundsätzlich ist eine Rechnung sofort fällig. Die Verlängerung kann individuell oder auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen aus §286 Abs. 3 des Bürgerlichen Gesetzbuchs erfolgen. Hier ist zwischen zwei Unternehmen eine Zahlungsfrist von 30 Tagen angegeben - ab dem 31. Tag tritt der Verzug ein. Eine kürzere Frist kann in einem Vertrag oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen festgelegt werden.
Eine längere Zahlungsfrist muss lediglich auf der Rechnung als Zahlungsbedingung vermerkt werden. Nützliche Details zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen von Fristen und deren Anwendung finden Sie hier.
Das Zahlungsziel wird oft synonym mit der Zahlungsfrist verwendet, meint aber schon von der Wortbedeutung und auch im rechtlichen Kontext etwas anderes: Im Gegenzug zu einem Zeitraum, den eine Frist angibt, ist ein Zahlungsziel immer ein konkretes Datum, das auf der Rechnung angegeben wird. Hier reicht auch der oft verwendete Passus „Zahlbar sofort und ohne Abzug" auf der Rechnung.
Lange vs. kurze Zahlungsziele
Tatsächlich ist das Thema Zahlungsziel im Alltag vieler Unternehmer weit weniger selbstbestimmt, als dies im Privatsektor der Fall ist. Vielmehr sehen die Zahlungsbedingungen vieler potenzieller Kunden immer längere Zahlungsziele vor und gerade in Krisenzeit wird das Zahlungsziel voll ausgereizt oder es kommt sogar zum Verzug beim Zahlungseingang.
Aus diesem Grund vereinbaren immer mehr Unternehmen mit ihren Kunden auch Zahlungsziele von 60-120 Tagen, um Kunden zu halten und zu sogar zu Stammkunden zu machen. Ein beliebtes Werkzeug, um mit einem Kunden allerdings ein kurzes Zahlungsziel für eine Rechnung zu realisieren, ist dabei der Skonto. Dabei handelt es um einen Preisnachlass von in der Regel 2% für den Käufer, wenn die Zahlung der Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist vor der eigentlichen Fälligkeit erfolgt. Die Höhe des Rabatts in Prozent sowie der konkrete Geldbetrag für den Skonto müssen auf der Rechnung vermerkt sein.
Dies funktioniert allerdings nur, wenn der Kunde über entsprechende Liquidität verfügt, um die Rechnung zeitnah zu begleichen. Leider ist gerade dies, immer wieder nicht der Fall, sodass das angestrebte Zahlungsziel dennoch überschritten wird. So können dann weder der Rechnungssteller von schneller Liquidität noch der Schuldner von dem Rabatt profitieren.
Optimale Zahlungsbedingungen mit Factoring
Factoring ist ein attraktiver Weg für Unternehmen, um sich mit dem Thema Zahlungsziel oder dem Mahnprozess gar nicht mehr zu belasten und damit auch frisches Geld für andere Aufgaben freizusetzen. Der Verkauf der fällen Rechnung - im Bestfall sogar fortlaufend - hat darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: Das Risiko eines Ausfalls der Forderung geht beim echten Factoring auf den Dienstleister über. Gerade Unternehmen, die schon den Weg einer Skontierung gehen, sollte sich dieses Angebot sehr genau ansehen, um von der verlässlich fließenden Liquidität profitieren zu können.
Nicht zuletzt können dank Factoring auch unattraktive Zahlungsziele von Kunden mit Leichtigkeit akzeptiert werden, was insbesondere im Akquiseprozess ein wertvoller Joker gegenüber potenziellen Mitbewerbern ist. Also beste Karten mit einem Factoringpartner.