Sie ist einer der wegweisenden Antriebskräfte der digitalen Revolution und ein beliebtes Buzzword der Neuzeit: die sogenannte künstliche Intelligenz (KI). Als eines der wichtigsten Themen der diesjährigen CEBIT beflügelt die KI auch die Phantasien vieler Produktentwickler und vor allem der angeschlossenen Marketingabteilungen. FDP-Chef Lindner fordert gar eine gemeinsame europäische Anstrengung nach Vorbild des CERN, um die Grundlagenforschung voranzutreiben. Da muss die Frage erlaubt sein: Wieviel „I“ steckt eigentlich in „KI“?
Was kann eigentlich Künstliche Intelligenz?
Eins vorweg: Das, was sich die meisten Menschen unter einer künstlichen Intelligenz vorstellen, entspricht nicht der wissenschaftlichen Realität. Intelligente Computer im Sinne eines Androiden oder eine eigenständig denkende, künstliche Persönlichkeit sind trotz des immensen wissenschaftlichen Fortschritts immer noch Zukunftsmusik. Das Problem liegt dabei auch in der Definition von Intelligenz: Genau wie es an deutschen Stammtischen, in den sozialen Medien und in vielen Büros einen gerne verbreiteten Interpretationsspielraum über das Vorhandensein derselben gibt, streitet auch die Wissenschaft über eine genaue Abgrenzung des Begriffs.
Starke und schwache Intelligenz
Legt man die gleichen intellektuellen Fertigkeiten eines Menschen zu Grunde oder versucht diese zu übertreffen, spricht man von einer „starken künstlichen Intelligenz“. Diese würde nicht nur reaktiv, sondern auch aus eigenem Antrieb, intelligent und flexibel handeln. Alle heute existierenden Systeme fallen allerdings unter die Kategorie der „schwachen KI“. Diese Systeme erlangen kein tieferes Verständnis für die Problemlösung und sind auf die Erfüllung klar definierter Aufgaben ausgerichtet. Die Methoden zur Lösung werden ihr zur Verfügung gestellt. Man mag nun einwenden, dass dies auch beim neuen Azubi auch der Fall ist – und liegt damit nur halb richtig. Denn dieser wächst im Zuge des Lernprozesses über sich hinaus und entwickelt eigene Lösungsstrategien. Er lernt aus Fehlern, reflektiert das Geschehene und bildet sogar eine Persönlichkeit aus. All dies geht künstlichen Systemen leider total ab.
Sinnvoller Einsatz
Trotz dieser Einschränkung sind „intelligente Systeme“ bereits jetzt eine wertvolle Zukunftstechnologie, die in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt wird – von der Prozess-Automatisierung in Unternehmen über Diagnostik in der Medizin und der Vorhersage von Kundenverhalten im Einzelhandel ist alles dabei. Und auch wenn der Einflussbereich der menschlichen Kreativität weiter unerreicht bleibt, können einzelne Anwendungen schon einfache Aufgaben von „organischen Arbeitskräften“ übernehmen. Es macht also durchaus Sinn, sich dieser Technologie zu öffnen und Potenziale für das eigene Geschäft zu erkennen. Bei einem sinnvollen Einsatz von KI-Systemen sind wir von abcfinance natürlich genau der richtige Ansprechpartner für eine nachhaltige Finanzierung. Wichtig: Man sollte auch bei verführerischen klingenden Technologien genau hinsehen, wieviel „I“ dann wirklich in dem zukunftsweisenden System verbaut ist – aber das ist bei neuen Kollegen ja ein hinlänglich bekanntes Prinzip.