Das abc-Glossar
Wichtige Begriffe für Unternehmer - einfach erklärt
Eine Person notiert sich neben der Laptoparbeit etwas in einem Notizheft.

Akontozahlung (Abschlagszahlung) & Akontorechnung (Abschlagsrechnung)

Eine Akontozahlung, auch bekannt als Abschlagszahlung, ist eine Teilzahlung, die im Voraus für eine erbrachte oder noch zu erbringende Leistung erfolgt. Diese Art der Zahlung ist besonders in Projekten oder bei längeren Vertragslaufzeiten nützlich, da sie Unternehmen ermöglicht, finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und den Fortschritt eines Projekts mit regelmäßigen Zahlungen abzusichern. Die Akontorechnung dient dazu, die geleisteten Abschlagszahlungen formal zu dokumentieren.

Was ist eine Abschlagszahlung / Akontozahlung?

Eine Akontozahlung beschreibt eine Teilzahlung, die im Vorfeld oder während der Leistungserbringung geleistet wird. Ziel ist es, dem Leistungserbringer eine finanzielle Sicherheit zu bieten und die Liquidität zu gewährleisten. Dies ist besonders relevant für größere Projekte, die sich über längere Zeiträume erstrecken, wie beispielsweise im Bauwesen oder bei Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung.

Unterschied zwischen Abschlagszahlung und Anzahlung

Obwohl die Begriffe Abschlagszahlung / Akontozahlung und Anzahlung oft gleichbedeutend verwendet werden, gibt es einen wesentlichen Unterschied. Während eine Anzahlung in der Regel zu Beginn eines Projekts erfolgt und der Sicherung des Auftrags dient, werden Abschlagszahlungen während des Projekts geleistet, abhängig vom Projektfortschritt. Abschlagszahlungen dienen der regelmäßigen finanziellen Absicherung während der Durchführung.

Was ist eine Akontorechnung?

Eine Akontorechnung (auch Abschlagsrechnung genannt) wird erstellt, um die jeweiligen Teilzahlungen während eines Projekts zu dokumentieren. Anders als eine Schlussrechnung, die den gesamten Leistungsumfang erfasst, dient die Akontorechnung dazu, eine bestimmte Teilleistung oder einen vereinbarten Teilbetrag abzurechnen. Dies schafft Transparenz für beide Seiten und ermöglicht eine kontinuierliche Verfolgung des Zahlungsstatus.

Pflichtangaben einer Akontorechnung

Damit eine Akontorechnung rechtlich gültig ist, muss sie alle Pflichtangaben einer normalen Rechnung beinhalten: 

  • Name und Anschrift von Rechnungssteller und Empfänger
  • Rechnungsdatum und eine eindeutige Rechnungsnummer
  • Beschreibung der Teilleistung sowie den Betrag (Netto- und Bruttobetrag mit Umsatzsteuer)
  • Hinweise auf den Gesamtrechnungsbetrag und die bereits geleisteten Zahlungen, um eine Übersicht der Restforderung zu geben 

Diese Angaben gewährleisten die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Zahlung und sind sowohl für den Rechnungssteller als auch für den Kunden wichtig.

Wie läuft eine Abschlagszahlung ab?

Nach Erbringung einer vereinbarten Teilleistung stellt der Rechnungssteller eine Akontorechnung aus. Der Kunde begleicht den geforderten Teilbetrag, wodurch der Projektfortschritt finanziell gesichert wird. Die Höhe und Häufigkeit der Abschlagszahlungen sollten im Voraus vertraglich festgelegt werden, damit beide Parteien Klarheit über die Zahlungsmodalitäten haben.

Wichtige Aspekte beim Einsatz von Akontorechnungen im Unternehmen

Unternehmen, die Akontorechnungen nutzen möchten, sollten klare vertragliche Absprachen mit den Kunden treffen. Dabei sind insbesondere die Anzahl und Höhe der Abschlagszahlungen sowie die jeweiligen Fristen für die Zahlungen relevant. Auf diese Weise wird vermieden, dass Missverständnisse oder Unsicherheiten über die Zahlungsmodalitäten entstehen.

Digitale Akontorechnungen

In Zeiten der Digitalisierung werden Akontorechnungen oft als E-Rechnung erstellt. Dies vereinfacht die Verwaltung, reduziert den Papierverbrauch und beschleunigt den Prozess erheblich. Elektronische Rechnungen lassen sich einfacher archivieren und im Bedarfsfall revisionssicher speichern.

Unterschied zwischen Akontorechnung und Teilrechnung

Der Unterschied zwischen einer Akontorechnung und einer Teilrechnung liegt in der Art und Weise, wie sie verwendet werden. Während eine Akontorechnung eine Abschlagszahlung erfasst, die unabhängig vom tatsächlichen Projektfortschritt sein kann, wird eine Teilrechnung für einen genau definierten, abgeschlossenen Projektabschnitt erstellt. Eine Teilrechnung erfolgt demnach immer nach der Fertigstellung eines bestimmten Meilensteins, während die Akontozahlung auch ohne vollständige Leistungserbringung verlangt werden kann.

Vorteile der Akontozahlung für Unternehmen

Die Nutzung von Akontozahlungen bietet mehrere Vorteile: 

  • Finanzielle Sicherheit: Regelmäßige Rechnungen und Zahlungen sichern die Liquidität während des gesamten Projektverlaufs.
  • Planbarkeit: Die Transparenz bei Teilleistungen und Teilzahlungen erleichtert die finanzielle Planung.
  • Reduziertes Zahlungsausfallrisiko: Durch den kontinuierlichen Zahlungsfluss wird das Risiko eines Forderungsausfalls verringert.

Fazit: Akontozahlungen und Akontorechnungen als flexibles Finanzinstrument

Akontozahlungen und Akontorechnungen bieten Unternehmen eine wichtige Möglichkeit, ihre finanzielle Planung während eines Projekts zu verbessern. Dies stärkt die Liquidität und reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen. Durch die strukturierte Dokumentation und klare Kommunikation mit dem Kunden behalten beide Seiten stets den Überblick über die erbrachten Leistungen und bereits geleisteten Zahlungen. Akontozahlungen sind besonders im B2B-Geschäft ein effektives Finanzinstrument, das Transparenz und finanzielle Sicherheit gewährleistet. 

Unternehmen, die Akontorechnungen nutzen möchten, sollten klare vertragliche Absprachen mit den Kunden treffen, insbesondere hinsichtlich der Anzahl und Höhe der Abschlagszahlungen. Zudem ist es wichtig, beim Schreiben von Rechnungen sorgfältig vorzugehen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Informationen korrekt angegeben sind.

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