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Wichtige Begriffe für Unternehmer - einfach erklärt

Forderung – alles, was Sie zu dem Begriff wissen müssen

Der Begriff Forderung spielt in der Geschäftswelt eine große Rolle, sei es im Rechnungswesen eines Unternehmens oder bei der Bilanzierung. Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie über Forderungen wissen müssen.

Definition: Was ist eine Forderung?

Eine Forderung bezeichnet den Anspruch eines Dienstleisters, beziehungsweise des Gläubigers, gegenüber seinen Lieferanten oder Kunden, den Schuldnern. Die Forderung entsteht, wenn die Leistung erbracht wurde - also zum Beispiel die Lieferung einer Ware - die Gegenleistung (Bezahlung) aber noch nicht erfolgt ist.

Bei diesem Anspruch kann es sich um eine Leistung in Form von Geld, Sachgütern oder Dienstleistungen handeln. In der Geschäftswelt entstehen Forderungen beispielsweise durch den Verkauf von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen auf Kredit. Der Gläubiger hat dabei das Recht, die vereinbarte Zahlung oder Leistung einzufordern. 

Einfaches Beispiel einer Forderung: Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 10.000 Euro auf Rechnung. Die Forderung gegenüber dem Kunden wird in Höhe von 10.000 Euro in die Bilanz auf der Aktivseite aufgenommen. Die Forderung erlischt erst nach vollständigem Zahlungseingang.

Wie unterscheiden sich Forderung und Verbindlichkeit?

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten zu verstehen, da beide Begriffe miteinander korrespondieren und Aufschluss über die Liquidität eines Unternehmens geben. Während Forderungen Ansprüche des Unternehmens gegenüber Dritten sind, stellen Verbindlichkeiten die Schulden und Zahlungsverpflichtungen dar, die an Dritte zu begleichen sind.

Uneinbringlich, zweifelhaft, offen: Verschiedene Arten von Forderungen

Es gibt verschiedene Arten von Forderungen, die einem Unternehmen begegnen können:


Uneinbringliche Forderungen:

Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner die Forderung begleichen kann, äußerst gering. Solche Forderungen müssen in der Buchhaltung als Verlust verbucht werden.

Zweifelhafte Forderungen: 

Bei diesen Forderungen besteht Unsicherheit über die Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Es ist unklar, ob die Forderung beglichen wird oder nicht.

Offene Forderungen: 

Dies sind Forderungen, die noch nicht beglichen wurden, aber als wahrscheinlich zahlbar gelten.

Titulierte Forderungen:

Eine titulierte Forderung ist eine durch einen gerichtlichen Titel bestätigte und rechtlich vollstreckbare Forderung, die dem Gläubiger das Recht gibt, Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wie Pfändungen durchzuführen.


Als Teil des Forderungsmanagements ist es wichtig, eine klare Unterscheidung zwischen diesen Forderungsarten zu treffen. Dadurch kann das Ausfallrisiko von Forderungen minimiert werden.

Forderungen in der Bilanz

In der Bilanz werden Forderungen zusammen mit Verbindlichkeiten ausgewiesen. Eine transparente Darstellung von Forderungen und Verbindlichkeiten ermöglicht es, die finanzielle Situation eines Unternehmens besser zu verstehen und die Forderungslaufzeiten zu kontrollieren.

Forderungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Aktivseite einer Bilanz und gelten als Vermögenswerte. Hier werden alle offenen Beträge aufgeführt, die von Kunden oder Geschäftspartnern noch zu erhalten sind. Diese offenen Posten werden gemäß ihrer Fälligkeit in kurzfristige Forderungen und langfristige Forderungen unterteilt. Wie genau Forderungen in der Bilanz bewertet werden müssen ist im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt. Ein wesentlicher Grundsatz ist das "Vorsichtsprinzip", was bedeutet, dass Gläubiger ihren Forderungsbestand genau kennen müssen und nicht überhöht einschätzen dürfen.

Verschiedene Maßnahmen im Umgang mit Forderungen

Ein effektives Forderungsmanagement ist entscheidend, um Zahlungsausfälle zu vermeiden und die Liquidität des Unternehmens zu gewährleisten. Einige wichtige Maßnahmen sind:

  1. Mahnwesen: Ein strukturiertes Mahnwesen hilft dabei, säumige Zahler zu erinnern und zur Begleichung der offenen Forderungen zu bewegen. 
  2. Forderungsankauf (Factoring): Durch den Verkauf von Forderungen an ein Factoring-Unternehmen können Unternehmen schneller Liquidität erlangen und sich vor dem Risiko des Forderungsausfalls absichern.
  3. Forfaitierung von Forderungen: Durch die Forfaitierung können Unternehmen Forderungen aus der Bilanz entfernen und dadurch ihre Bilanzstruktur optimieren.
  4. Einzelwertberichtigung: Gezielte Abschreibung einzelner Forderungen, wenn Zahlungsschwierigkeiten beim Schuldner erkennbar sind.
  5. Pauschalwertberichtigung: Pauschale Absicherung gegen Zahlungsausfälle, indem ein Prozentsatz der offenen Forderungen als Wertberichtigung erfasst wird.

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