Forfaitierung - Definition, Vorteile & Unterschiede zum Factoring

Mit Forfaitierung bezeichnet man eine Form der Exportfinanzierung, bei der ein Finanzinstitut bzw. eine Bank (Forfaiteur) mittel- bis längerfristig Forderungen aus dem Export von einem Unternehmen ankauft. Der Forfaitierung liegen abstrakte Zahlungsforderungen, z. B. Wechsel- oder Buchforderungen, zugrunde.


Vorteile der Forfaitierung

Der Begriff Forfaitierung stammt aus dem Französischen und bedeutet „im Paket verkaufen“. Hierbei kauft die Bank Forderungen unter der Voraussetzung an, dass bei einem Zahlungsausfall des Schuldners auf einen Rückgriff gegen den Verkäufer verzichtet wird. Das bedeutet, dass der Forfaiteur - ähnlich zum echten Factoring - das Risiko für den Ausfall der Forderung trägt. Der Exporteur, also die Firma, welche die Forderung gegen den ausländischen Kunden verkauft, haftet allerdings dafür, dass die Forderung tatsächlich berechtigt ist (Verität).

Für den Exporteur ergeben sich daraus die folgenden Vorteile:

 

 

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Was ist der Unterschied zwischen Forfaitierung und Factoring?

Die Forfaitierung gilt als sogenannter Spezieskauf im rechtlichen Sinn und umfasst konkrete Forderungen. Das Factoringgeschäft unterscheidet sich von der Forfaitierung also darin, dass der Factor zum Teil Forderungen kauft, die erst in Zukunft entstehen werden. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses handelt es sich auch um unbekannte Forderungen. Im Unterschied zum genannten Spezieskauf handelt es sich beim Factoringgeschäft um einen Gattungskauf.
 

Für wen ist das Thema Forfaitierung interessant?

Die Forfaitierung ist für Firmen interessant, die ein Außenhandelsgeschäft betreiben und  kurz-, mittel- oder langfristige Forderungen haben, die abtretbar sind. Voraussetzung ist eine einwandfreie Bonität des Schuldners sowie ein Banksitz des Importeurs in einem kreditwürdigen Land. Zudem müssen für eine Forfaitierung die Forderungen frei von Rechten Dritter sein.
 

Wie läuft eine Forfaitierung ab?

Der Importeur stellt dem Forfaitist, also dem exportierenden Unternehmen, zu Beginn des Geschäfts eine Sicherheit. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Aval einer Bank oder um einen sogenannten Solawechsel handeln. Beim Verkauf der Forderung überträgt der Exporteur gleichzeitig die Rechte des Sicherungsintruments an den Ankäufer (Forfaitist) der Forderung und dafür die entsprechende Liquidität. Bei Fälligkeit ist es nun Aufgabe des Forderungskäufer, den entsprechenden Betrag beim Debitor einzuziehen.

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