GAP-Versicherung

Bei der sogenannten GAP-Versicherung handelt es sich um eine zusätzliche Versicherung, die meist beim Fahrzeug-Leasing oder einer Finanzierung angeboten wird. Die GAP-Versicherung schließt die Finanzierungslücke zwischen dem Wiederbeschaffungswert, welchen die Vollkaskoversicherung bezahlt und dem noch anfallenden Leasing-Restbetrag, auch Ablösewert genannt. Diese Finanzierungslücke kann bei Diebstahl, Beschädigung oder einem Unfall mit Totalschaden entstehen.

Als Wiederbeschaffungswert wird dabei derjenige Wert bezeichnet, der für den Kauf eines gleichwertigen Autos am Tag des Schadens anfällt. Bei einem Totalschaden ist der Wiederbeschaffungswert also der Wert des Fahrzeugs vor dem Unfall.

Es ist zu beachten, dass eine GAP-Versicherung nicht vorzeitig gekündigt werden kann, da sie an den Leasingvertrag gebunden ist und erst automatisch mit dessen Ablauf endet. Nichtsdestotrotz kann sie auch im Nachhinein noch in den Leasingvertrag mit aufgenommen werden.

Anders als eine Kfz-Haftpflicht sowie Teil - oder Vollkaskoversicherungen ist der GAP-Schutz eine zusätzliche Leistung für geleaste oder finanzierte Fahrzeuge. Eine GAP-Deckung ersetzt demnach keine Kfz-Versicherung, sondern dient lediglich als eine Zusatzversicherung zur Kfz-Versicherung.

Eine GAP-Versicherung wird auch als GAP-Deckung oder GAP-Schutz bezeichnet und leitet sich vom englischen Wort "Gap" für Lücke ab. 

Was genau übernimmt eine GAP-Deckung?

Beim Leasing sind bestimmte monatliche Leasingraten sowie eine Auslösesumme bereits zu Beginn vereinbart und müssen beglichen werden. Sollte nun das Fahrzeug zerstört oder beschädigt werden oder einen Totalschaden erleiden, reicht eine reguläre Kaskoversicherung nicht immer aus, um diese Restforderung zu decken. Diese Situation wird als GAP-Risiko bezeichnet.

Um dieses zu eliminieren, übernimmt die GAP-Versicherung die Differenz, die sich zwischen der Restforderung des Leasingvertrags und dem Wiederbeschaffungswert eines neuen Fahrzeugs ergibt. 

Warum ist eine GAP-Deckung sinnvoll?

Auch wenn der Leasingnehmer der Halter des Fahrzeugs ist, bleibt der Leasinggeber bis zur vollständigen Auslösung sein Eigentümer. Dementsprechend sind anfallende Kosten im Schadenfall vom Leasingnehmer zu begleichen.

Eine GAP-Versicherung stellt daher einen zusätzlichen Versicherungsschutz gegen von der regulären Kaskoversicherung nicht gedeckte Kosten dar. Ohne diese Zusatzversicherung müsste der Leasingnehmer diese meist unkalkulierbaren Kosten selbst tragen. 

Für wen lohnt sich eine GAP-Versicherung?

Beim Leasing lohnt sich eine GAP-Deckung besonders bei Fahrzeugen der gehobenen Mittelklasse sowie teuren Modelle der Oberklasse. Zudem kommt es auf die im Leasingvertrag vereinbarten allgemeinen Versicherungsbedingungen, insbesondere der Höhe der Ablösesumme an. Je höher die vertraglich festgelegte Ablösesumme ist, umso wichtiger ist die Differenz-Deckung.

Oder allgemein: Je teurer das Auto, desto empfehlenswerter ist der zusätzliche Versicherungsschutz. 

Was kostet eine GAP-Versicherung?

In einigen Fällen ist eine GAP-Deckung bereits Teil des Vertrags und verursacht daher keinerlei Mehrkosten. Sollte die GAP-Deckung zusätzlich zur Vollkaskoversicherung oder erst nach Vertragsbeginn abgeschlossen werden, hängt die Beitragshöhe von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft und deren Vertragsbedingungen ab.

Allgemein kann jedoch damit gerechnet werden, dass eine Kaskoversicherung inklusive Absicherung des GAP-Risikos zusätzliche Kosten von etwa 7% verursacht.

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